· 02.02.2021 ·

Der älteste Patient im Klinikum Bautzen

Das Team beobachtete gespannt, wie hier Geschichte greifbar und mit modernster Medizintechnik erfasst wurde. Mittels eines Computertomographen wurden von einem frühmittelalterlichen Schädel aus der Sammlung des Museums Bautzen 0,6 Millimeter starke Schichtaufnahmen erstellt. Die Forscher hoffen, ihm so etwas über die persönliche Geschichte dieses Individuums und seine damaligen Lebensumstände entlocken zu können. Das sehr gut erhaltene Skelett stammt aus einer Bestattung im 11./12. Jahrhunderts, welche bereits in den 1960er Jahren in einer Sandgrube in Liebon-Zscharnitz nordwestlich von Bautzen entdeckt wurde. Die menschlichen Knochen wurden im Rahmen des Projektes „1000 Jahre Oberlausitz“ bereits vor einem Monat mit einem 3D-Scanner digitalisiert. Das Bild wird nun mit den Details der computertomographischen Aufnahmen ergänzt. Die Ergebnisse fließen in die anthropologischen Analysen für polnischen Projektpartner von der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau ein, welche u.a. die Gesichts- und Kopfrekonstruktion eines frühmittelalterlichen Oberlausitzers vorbereiten. Das Ergebnis wird dann im Rahmen der Ausstellung zur frühmittelalterlichen Besiedlung der Oberlausitz präsentiert, welche zum Abschluss des Projektes „1000 Jahre Oberlausitz“ zu Beginn des Jahres 2022 im Museum Bautzen zu sehen sein wird.

 

Programm: Sachsen-Polen